Der
Kunstunterricht ist – wie alle anderen Unterrichtsfächer der
Grundschule auch – ein „ordentliches“ Lehrfach, welches in
den Bildungs- und Erziehungsplänen, in den Kerncurricula und
vielen anderen wichtigen Stellen fest verankert ist.
Bereits von Geburt an erschließen sich die Kleinsten ihre
Umwelt mit möglichst allen Sinnen und beginnen früh, zu
Stift, Schere und Papier zu greifen. Nirgendwo sonst in der
Grundschule ist so viel Raum, diesem kindlichen Bedürfnis
gerecht zu werden, den Gestaltungswillen zu stärken, die
Neugierde zu forcieren sowie Kreativität zu fördern wie im
Kunstunterricht.
Kunstunterricht – regional auch Bildende Kunst oder
Ästhetische Erziehung genannt - soll den Kindern Freiraum
zum Entdecken, Probieren und Phantasieren geben, sie
Bekanntschaft machen lassen mit verschiedenen Künstlern und
Epochen, aber auch sie ermutigen, ihre Eindrücke, Gefühle
und Erlebnisse individuell – also in ihrer eigenen,
vielleicht sogar eigensinnigen Art und Weise – darzustellen,
zu reflektieren, zu kritisieren sowie auch Kritik
anzunehmen. Die eigene ästhetische Gestaltung, die
bildnerische, darstellende Kunst kommt dabei ebenso zum
Tragen wie die Betrachtung, Interpretation sowie
Reproduktion fremder Kunstwerke. Dabei stehen – anders noch
als zu Großmutters Zeiten, als Kunstunterricht sich als Kleben, Malen und Schneiden definierte – vielfältige
Techniken und Materialien zur Auswahl. Verschiedenartige
künstlerische Strategien wie Inszenieren, Arrangieren,
Verfremden, Präsentieren und Sammeln sind ebenso auf dem
Lehrplan zu finden wie fächerübergreifende Themen und
Kompetenzen.
Leider
entspricht der zeitliche Rahmen – in der Regel 2 bis 3
Unterrichtsstunden pro Woche – nicht dem inhaltlichen
Umfang. Zum Glück jedoch steht dieses Fach unter keinem
Zeitzwang bezüglich des Lernstoffes und findet sich in den
meisten anderen Fächern wieder. |
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