Der
heutige Kunstunterricht der Grundschule ist ein breit
gefächertes Unterrichtsfach, das nicht nur die
praktisch-bildnerische Tätigkeit ins Zentrum des Geschehens
stellt, sondern auch sehr viele unterschiedliche,
fächerübergreifende Kompetenzen vermittelt und verlangt.
Kunstunterricht in der Grundschule vermittelt den
Schülerinnen und Schülern das Gefühl, Freude am Gestalten
haben zu dürfen, experimentieren, entdecken, phantasieren
und probieren zu können, ohne ständig ein Falsch oder
Richtig im Hinterkopf zu haben. Dabei machen die
Grundschulkinder Bekanntschaft mit verschiedenen Künstlern
und Kunstrichtungen aber auch damit, eigene Ideen
umzusetzen, zu reflektieren sowie fremde und eigene
Ergebnisse zu kritisieren.
Der
häufig gehörte Satz „Über Kunst lässt sich bekanntlich
streiten“ hat zwar bis zu einem gewissen Grad seine
Berechtigung, dennoch sollen und können bestimmte
ästhetische Wertevorstellungen vermittelt werden, die den
Grundschülerinnen und –schülern ermöglichen, sich ästhetisch
wertvoll auch in ihrem „normalen“ Alltag einzubringen. Diese
ästhetische Ausbildung beinhaltet besonders die
Beschäftigung mit bekannten und unbekannten Kunstwerken, mit
Fotografien, mit Architektur und mit kulturellen
„Andersartigkeiten“ bezüglich Kleidung, Kunst und Ästhetik.
Dabei
stehen unterschiedliche Techniken wie Druck, Malerei,
Töpfern etc. einschließlich verschiedener Materialien wie
Ton, Holz, Metall, Papier und vieles andere aber auch
Puppenspiele und Schattentheater etc. auf dem Lehrplan.
Werkräume, Museen, Klassenräume sowie die Natur bieten sich
als Lernorte an. Idealerweise münden die Inhalte bzw. deren
Ergebnisse in Präsentationen, die entweder in Form von
Ausstellungen, Inszenierungen oder Veröffentlichungen
unterschiedlichster Art sein können. Die somit geforderte
„Öffnung der Schule“ findet also hier in diesem Fach ein
breites Betätigungsfeld.
Da es
sehr schwierig bis hin zu unmöglich ist, Kinderwerke gerecht
zu benoten, der Kunstunterricht aber als solcher – leider –
mit einer Note dokumentiert werden muss, ist der Lehrer zum
einen nicht selten gefordert, mit den Kindern bestimmte
Kriterien bezüglich der Produkte vor Beginn festzulegen (was
die Kreativität nicht selten ausbremst) sowie bei der
Behandlung verschiedener Künstler, Kunstrichtungen und beim
Einsatz unterschiedlicher Materialien und Techniken
abfragbare Wissensvermittlung zu betreiben. |
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